Mischbettharz wird eingesetzt, um vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) mit extrem niedriger Leitfähigkeit herzustellen. Es entfernt nahezu alle im Leitungswasser enthaltenen Mineralien und Salze, sodass Reinstwasser entsteht, das ideal für die Glas- und Fensterreinigung ist. Der Vorteil: Nach dem Trocknen bleiben keinerlei Schlieren oder Kalkflecken zurück. Je niedriger die Leitfähigkeit, desto besser ist die Wasserqualität. Werte unter 10 µS/cm oder 0 ppm (TDS) gelten als optimal. Damit ist Mischbettharz ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Reinwassersysteme.
Kationenharz
Das Kationenharz ist dafür zuständig, positiv geladene Ionen wie Calcium oder Magnesium aus dem Wasser zu entfernen. Diese Ionen sind die Hauptverursacher von Kalkablagerungen. Durch den Ionenaustausch werden sie gegen Wasserstoffionen ausgetauscht.
Anionenharz
Das Anionenharz filtert negativ geladene Ionen wie Chlorid, Sulfat oder Nitrat. Diese Stoffe würden ansonsten Schlieren oder Flecken hinterlassen. Mischbettharze bestehen meist aus 40 % Kationen- und 60 % Anionenharz – eine Kombination, die für ein optimales Reinigungsergebnis sorgt.
Die Ausbeute von Mischbettharz hängt maßgeblich von der Wasserhärte ab. Je weicher das Ausgangswasser, desto mehr Reinstwasser kann mit einem Liter Harz produziert werden. Bei etwa 5 °dH (Grad deutscher Härte) reicht 1 Liter Harz für mehrere Hundert Liter VE-Wasser. Bei 10 °dH verringert sich die Ausbeute deutlich, da mehr Mineralien gebunden werden müssen. Hersteller geben Tabellenwerte an, die eine genaue Kalkulation ermöglichen. So können Anwender die Einsatzkosten gut abschätzen und das Harz rechtzeitig nachbestellen.
Mischbettharz muss in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, sobald es erschöpft ist. Dies erkennt man an steigenden Leitwerten, die mit einem TDS-Messgerät oder Leitfähigkeitssensor gemessen werden. Werte über 20 µS/cm oder über 10 ppm deuten darauf hin, dass das Harz seine Wirkung verliert. In diesem Fall entstehen wieder Kalk- und Schmutzrückstände auf Glasflächen. Eine konsequente Kontrolle der Wasserqualität stellt sicher, dass die Reinigungsergebnisse streifenfrei bleiben und das Reinwassersystem zuverlässig arbeitet.
Viele professionelle Systeme kombinieren Umkehrosmoseanlagen mit Mischbettharz. Während die Umkehrosmose bereits 95–98 % der gelösten Stoffe entfernt, beseitigt das Mischbettharz die letzten verbliebenen Salze. Dadurch wird die Wasserqualität nochmals verbessert und ein Reinheitsgrad nahe 0 ppm erreicht. Diese Kombination verlängert zudem die Standzeit des Harzes, da es weniger belastet wird. Für Betriebe mit sehr hartem Wasser oder hohen Reinheitsanforderungen ist die Kombination aus Osmose und Mischbettharz die wirtschaftlichste und zuverlässigste Lösung.
Mischbettharz ist in verschiedenen Verpackungs- und Lieferformen erhältlich – von kleinen Beuteln über praktische Eimer bis hin zu Kartuschen für Reinwassersysteme. Damit es seine volle Wirkung behält, sollte es kühl, trocken und luftdicht gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung oder Austrocknung gilt es zu vermeiden. Beim Handling ist darauf zu achten, dass das Harz nicht verunreinigt wird, da dies die Austauschkapazität reduziert. Je nach Bedarf können Anwender das Harz selbst nachfüllen oder fertige Kartuschen als Komplettlösung einsetzen.